Warp-Musik. Bildschirmflimmern. Dann: Vintage-Filter vor den Bildern. Wir bewegen uns mal eben in der Zeitmaschine zurück in eine längst vergangene Zeit, an einen im weit entfernten Spanien gelegenen Ort namens San Sebastián. Wobei, eigentlich fühlt es sich nur so an, denn zwischen dem Flashback und heute sind gerade mal 10 Tage vergangen… aber es kommt mir vor, als wäre ich mindestens seit einem Monat wieder zu Hause :O
Also, Flashback nach San Sebastián: Der Rucksack ist gepackt, alles verstaut und doppelt gesichert. Das Raincover drübergezogen, dann die Rückseite mit einem Müllsack und reichlich Klebeband zugeklebt, sodass auch ja kein Träger oder Bändchen oder Reisverschluss rausschaut und sich in einem Gepäckband verhaken kann. Denn: Es geht zum Flughafen! San Sebastián hat tatsächlich einen eigenen! Das Terminalgebäude ist insgesamt deutlich kleiner als der Aschaffenburger Hauptbahnhof, es gibt 6 Check-In-Schalter, 6 Gates und genau ein kleines Café, in dem ich mit meinem Laptop sitze und auf das leere Rollfeld hinausschaue. Denn der nächste Flieger, der hier startet, ist meiner – und bis dahin sind es (planmäßig) noch fast drei Stunden. Ich habe deutlich zu viel Puffer eingeplant, definitiv!
Und so nutze ich die Zeit, um ein paar Auswertungen vorzubereiten, die ich euch hier nun präsentieren möchte:
1. Die Route
Schöne Orte, schöne Fotos, schöne Geschichten – aber wie war denn nun der geographische Zusammenhang von dem ganzen? Tadaa, ich präsentiere: Meine Reiseroute!
Kartendaten © 2018 GeoBasis-DE/BKG (©2009). Google, Inst. Geogr. NacionalDie Mittelmeerküste habe ich bewusst ausgelassen, da dort das Zentrum des Auslandstourismus ist und ich meinen Fokus lieber auf das Hinterland wie Extremadura, Castilla y León und Galicien setzen wollte.
Insgesamt bin ich also über 3000 km und mehr als 40 Stunden quer durch Spanien gefahren und habe dabei über 30 Städte und Dörfer besichtigt! Eine ganz stolze Anzahl, findet ihr nicht?
Hier nochmal in Tabellenform (die Links führen euch direkt zum jeweiligen Blogeintrag!):
Ort | Ankunft | Abreise | Nächte |
Malaga | 16.03.2018 | 19.03.2018 | 3 |
Almuñécar | 19.03.2018 | 21.03.2018 | 2 |
Granada | 21.03.2018 | 24.03.2018 | 3 |
Almería | 24.03.2018 | 27.03.2018 | 3 |
Jaén (mit Úbeda und Baeza) | 27.03.2018 | 29.03.2018 | 2 |
Cordoba | 29.03.2018 | 01.04.2018 | 3 |
Sevilla | 01.04.2018 | 06.04.2018 | 5 |
Càdiz | 06.04.2018 | 08.04.2018 | 2 |
Lagos | 08.04.2018 | 11.04.2018 | 3 |
Lissabon (mit Sintra) | 11.04.2018 | 15.04.2018 | 4 |
Mérida | 15.04.2018 | 18.04.2018 | 3 |
Cáceres | 18.04.2018 | 23.04.2018 | 5 |
Plasencia | 23.04.2018 | 25.04.2018 | 2 |
Salamanca (mit Ávila) | 25.04.2018 | 29.04.2018 | 4 |
León | 29.04.2018 | 02.05.2018 | 3 |
Ponferrada | 01.05.2018 | 02.05.2018 | 1 |
Pontevedra | 02.05.2018 | 04.05.2018 | 2 |
San Vicente do Mar (Workaway) | 04.05.2018 | 03.06.2018 | 30 |
Santiago de Compostela | 03.06.2018 | 08.06.2018 | 5 |
Fisterra | 08.06.2018 | 11.06.2018 | 3 |
A Coruña | 11.06.2018 | 14.06.2018 | 3 |
Gijon (mit Oviedo) | 14.06.2018 | 21.06.2018 | 7 |
Santander | 21.06.2018 | 23.06.2018 | 2 |
Bilbao | 23.06.2018 | 26.06.2018 | 3 |
San Sebastián | 26.06.2018 | 29.06.2018 | 3 |
2. Das Geld
Schön wär’s, aber ohne Geld funktioniert Reisen nicht. Aus reinem Interesse habe ich jede Ausgabe unterwegs mitgeschrieben, und somit kann ich euch nun die genauestmögliche Kostenstatistik für meine Reise zeigen.
Zwischendurch habe ich einen Monat lang ein Workaway gemacht, währenddessen hatte ich keinerlei Kosten – deshalb gibt es für die Tages-Mittelwerte zwei Zeilen. Die erste rechnet mit den gesamten 105 Tagen, die ich unterwegs war, die zweite zieht die 29 Tage Workaway ab und zeigt somit die Durchschnittskosten alleine für die Reisetage.
Ich habe alles aufgeschlüsselt in die Kategorien Fortbewegung (Bus, Bahn, Stadtbus, Taxi), Übernachtung (Hostels, Couchsurfing, Workaway), Konsum (Einkauf, auswärts Essen und Trinken, sonstige Sachen wie Ersatzschuhe und ein kaputter Handybildschirm) und Eintritt (Museen, Sehenswürdigkeiten, …).
Nicht enthalten sind die Flüge – den Hinflug mit 90€ habe ich zu Weihnachten geschenkt bekommen, den Rückflug mit 135€ müsste man ggf. noch addieren. Auch Ausrüstung, die ich im Vorfeld gekauft habe, ist nicht mitgerechnet, da ich die ja sowieso noch weiterhin brauchen kann und sie nichts speziell mit den Kosten dieser Reise zu tun hat. Außerdem hatte ich noch eine Auslands-Krankenversicherung für 141,75€ abgeschlossen, die nicht mitgerechnet ist.
Fortbewegung | Übernachtung | Konsum | Eintritt | Gesamt | |
Gesamt | 449,93 € | 1.262,23 € | 1.362,43 € | 228,36 € | 3.302,95 € |
Pro Tag (alle) | 4,29 € | 12,02 € | 12,98 € | 2,17 € | 31,46 € |
Pro Tag (nur Reise) | 5,92 € | 16,61 € | 17,93 € | 3,00 € | 43,46 € |
Prozent | 13,6 | 38,2 | 41,2 | 6,9 | 100,0 |
Insgesamt, zuzüglich Versicherung und Flüge, hat die Reise also über den Daumen gepeilt 3.500€ gekostet – das entspricht ziemlich genau 1.000€ pro Monat. Dabei ist jedoch ein gesamter Workaway-Monat ohne Ausgaben berücksichtigt.
Spanien ist kein billiges Reiseland, das steht fest! Ich habe relativ sparsam gelebt, oft selbst im Hostel gekocht, dabei jedoch nie geknausert und gerne auch mal ein Bier, Frühstück oder Eis auswärts zu mir genommen, ich würde sagen, gutes Mittelmaß. Sowohl Übernachtungs- als auch Lebensmittelpreise unterscheiden sich nur gering von Deutschland, insbesondere in den touristischen Städten ist man im Supermarkt oder im Hostel mindestens das gleiche oder sogar mehr an Geld los wie zu Hause. Eine Nacht im Hostel hat mich im Durchschnitt 19,07€ gekostet, wobei die Preise pro Nacht zwischen 12€ (Lissabon, Portugal), bzw. 13 (Ponferrada, Spanien) und 35€ (San Sebastián) schwanken.
Gerade im Vergleich mit östlichen oder ärmeren Ländern wie Thailand oder Rumänien reist man in Spanien also doch relativ teuer, aber definitiv auch sehr komfortabel – Hostels, öffentliche Verkehrsmittel und die gesamte Infrastruktur entsprechen meistens definitiv mitteleuropäischen Standards!
3. Die Highlights
Wo hat es mir am besten gefallen?
1. Lissabon/Sintra
2. Cáceres
3. Pontevedra
Welches war das schönste Hostel?
Casa Caracól in Cádiz
Wo würde ich am ehesten nochmal hin?
Lissabon und Sintra, am liebsten mit viel Zeit und viel Geld 😀
Wo würde ich nicht unbedingt nochmal hin?
Mérida, Salamanca, León, Almería, Jaén
Was waren die schönsten Einzelerlebnisse/Besichtigungen?
1. Parque da Pena, Sintra
2. Alhambra, Granada
3. Dehesas rund um Cáceres
Was waren die besten Fotos?
Puh, das wird schwer. Ich suche trotzdem die besten 15, in aufsteigender Reihenfolge, für euch raus:
Wow, was für eine Reise. Die dreieinhalb Monate kamen mir vor wie mindestens ein halbes Jahr. Die Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse werden auf jeden Fall noch lange bleiben! Ganz besonders schön war es natürlich, dass mich so viele Leute hier online begleitet haben – danke für die vielen Kommentare und Nachrichten, es freut mich, dass es euch so gut gefallen hat!
Jetzt bin ich erstmal ein Weilchen in der Heimat, denn hier wartet schon das nächste Großprojekt auf mich: Ein Festival will auf die Beine gestellt werden! Aber ich lasse demnächst sicher nochmal wieder hier von mir hören – bis dahin vielen Dank für’s mitlesen. ¡Hasta luego, y sólo lo mejor a todos!